Propan wird zum neuen Star

Ab 2027 sind für neue Wärmepumpen natürliche Kältemittel Pflicht. Für Ein- und Mehrfamilienhäuser wird dies fast immer Propan sein. Aus welchen Gründen erfolgt der Umstieg, und welche Regeln gelten für bestehende Anlagen mit «altem» Kältemittel? Eine Auslegeordnung.

 

Propan steht in zahllosen Schweizer Gärten  – als Gasflasche für den Grill. Doch das natürliche Gas hat einen neuen Einsatzbereich erobert. Unter dem Namen «R290» wird es seit einiger Zeit als natürliches Kältemittel für Wärmepumpen verwendet. Denn aufgrund der «F-Gase-Verordnung» der EU respektive dem Schweizer Pendant «ChemRRV» haben synthetische Kältemittel schon bald ausgedient (siehe Box «Neue Verordnung»). Ab dem 1. Januar 2027 werden bei der Heizungssanierung in Ein- und Mehrfamilienhäusern vor allem Propan-Wärmepumpen zum Einsatz kommen.

 
 

Umsteigen ohne Eile

Müssen Sie wegen dieser Umstellung Ihre Heizungssanierung aufschieben? «Nein, das ist nicht nötig», beruhigt Baptiste Lacoste. Der Segmentleiter Wärmepumpen bei Elco hält fest: «Wer seine Heizung sanieren will, muss so oder so mit einer Projektzeit von mindestens 1,5 Jahren rechnen. Die Lieferung der neuen Wärmepumpe ist das geringste Problem. Doch das sorgfältige Abklären des Gebäudezustandes, das Finden der richtigen Lösung und nicht zuletzt die Baueingabe, der Lärmschutznachweis und das Beantragen der Fördergelder verschlingen sehr viel Zeit.» Es sei nicht sinnvoll, ein so lange laufendes Projekt aufzuschieben, «nur» um den Umstieg auf Propan mitzumachen. «Zentral ist die Reduktion des CO2-Ausstosses – und diese schafft man mit jeder Wärmepumpe», sagt Lacoste.

Bestehende Anlagen, die ein «altes» Kältemittel nutzen, müssen übrigens nicht auf Propan umgerüstet werden. Dies wäre auch gar nicht möglich, denn jede Wärmepumpe ist für den Betrieb mit einem ganz spezifischen Kältemittel ausgelegt. Dieser Tatsache trägt auch der Bestandesschutz des Gesetzgebers Rechnung. Wer vor dem 31.12.2026 eine Wärmepumpe installiert, egal mit welchem Kältemittel, darf diese auch 2027 und später betreiben.

 

 

Wachsende Auswahl

Die Heizungssanierung via Wärmepumpe mit synthetischem Kältemittel bleibt somit bis Ende des nächsten Jahres erlaubt. Wer von Anfang an auf Propan setzen will, hat eine wachsende Zahl von Optionen. So wächst das Sortiment von Propan-Wärmepumpen auch bei ELCO. War die Propan-Wärmepumpe AEROTOP SPK letztes Jahr noch mit Leistungen von 7 und 10 Kilowatt verfügbar, ergänzen ab Juni 2025 zwei Modelle mit 16 und 20 Kilowatt das Sortiment. Bei grösserem Heizwärmebedarf können auch zwei Wärmepumpen zu einer sogenannten Kaskade zusammengeschaltet werden. Werden zwei AEROTOP SPK20 kombiniert, erhält man respektabel 40 Kilowatt Heizleistung – mehr als genug Power auch für grosse Objekte. 

 

Neues Fazit

Ein weiterer Vorteil von Propan-Wärmepumpen sind die hohen Vorlauftemperaturen. Sie liegen bis zu 10 Grad höher als bei Wärmepumpen mit synthetischem Kältemittel. Das ermöglicht die entspannte Sanierung von älteren Objekten mit Heizkörpern (so etwa in Bad Ragaz). Die Wärmepumpe, längst der Marktleader auf dem Heizungsmarkt, wird damit noch vielseitiger.

 
Neue Verordnung

Neue Verordnung

Ab 1. Januar 2027 sind für Wärmepumpen nur noch natürliche Kältemittel zulässig. Dazu gehören als drei wichtigste Vertreter Kohlendioxid (CO2), Ammoniak sowie Propan. Mit der Änderung wird die «F-Gase-Verordnung» der EU nachvollzogen. Diese reduziert die Verwendung von synthetischen Kältemitteln, welche Fluor enthalten.

Der Grund dafür ist der Klimaschutz: Fluorierte Kältemittel besitzen ein hohes Treibhauspotenzial (Global Warming Potential, GWP). Referenzmassstab ist hier das CO2 mit einem GWP von genau 1. Das bis heute oft verwendete Kältemittel R401a weist hingegen ein GWP von 2088 auf. Im Gegensatz dazu bringt es Propan noch auf ein GWP von 3. Für den Ein- und Mehrfamilienhausbereich werden deshalb seit einiger Zeit Propan-Wärmepumpen forciert.

Kontaktieren Sie uns.

Sie haben Fragen oder Wünsche?
Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.

Oder nutzen Sie unser Kontaktformular. Wir werden uns schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung setzen.