Energie speichern funktioniert auch ohne Batterien

Besonders in Gebäuden mit PV-Anlage und Wärmepumpe taucht früher oder später die Frage nach der Speicherung von überschüssiger Energie auf. Der erste Gedanke ist meistens ein Stromspei-cher. Doch mindestens so interessant ist es, Wärme zu speichern.

 

Wegen des wachsenden Strombedarfs für Heizung, Mobilität und Haushalt interessieren sich viele Eigentümerschaften für einen Batteriespeicher. Gerade in Kombination mit einer PV-Anlage scheint er die perfekte Ergänzung zu sein. Billig sind diese Speicher jedoch nicht. Pro Kilowattstunde bezahlt man ungefähr 1'000 Franken. Ein 10-Kilowattstunden-Speicher für ein Einfamilienhaus käme damit auf rund 10'000 Franken zu stehen.

 
 

Gezieltes Überheizen

Die Amortisation eines Batteriespeichers hängt von zahlreichen Variablen ab. Dazu gehören der Preis für den Netzstrom, die Rückliefervergütung für eingespeisten Solarstrom oder der Anteil des PV-Stroms, den man selber verbrauchen kann (Eigenverbrauchsanteil). Auch die langfristige Speicherkapazität des Batteriespeichers ist meistens eine unbekannte Grösse. Deshalb sollten Eigentümerinnen und Eigentümer beim Thema Energiespeicher nicht nur an Batteriespeicher denken, sondern auch an Wärmespeicher. Mindestens einer davon, oft auch zwei, stehen bereits im Heizkeller. «Wasser ist ein ausgezeichneter thermischer Speicher. Wenn man mit einer Wärmepumpe heizt, hat man ohnehin einen Pufferspeicher für die Heizung», sagt Roland Roth. Er ist Ingenieurberater bei Elco und berät viele Kunden bei der Optimierung ihrer Anlagen. 

Eine solche ist das gezielte Überheizen (im Fachjargon: Überladen) des Speichers im Heizbetrieb. Dafür läuft die Wärmepumpe während der sonnenreichen Stunden mit dem Strom vom eigenen Dach. Bei einem Speichervolumen von 600 Litern und einer Überladung um 20 Grad Celsius kann eine Speichertemperatur von 50 bis 55 Grad Celsius erreicht werden . Damit sind  mindestens 10 Kilowattstunden Heizenergie eingespeichert, die nun während der Nacht sukzessive «verheizt» werden können. Eine zweite Möglichkeit bietet der Warmwasserspeicher: Sein Elektroheizeinsatz kann mit überschüssigem PV-Strom betrieben werden. «Der Strom wird in Wärme verwandelt, die man dann wiederum in Form von Warmwasser beziehen kann», sagt Roland Roth. Der maximale Anteil von PV-Strom, der für die Wassererwärmung verwendet werden darf, ist jeweils im kantonalen Energiegesetz festgelegt. Dieses regelt auch die Rahmenbedingungen – der örtliche Heizungsinstallateur oder die kantonale Energiefachstelle kennen die Details und geben Eigentümerschaften gerne Auskunft dazu. 

 

Gut planen

Allzu hohe Speichertemperaturen sollte man vermeiden. Denn sie führen zu erhöhter Kalkausscheidung. Ab Speichertemperaturen von ca. 65 Grad ist zudem der Einbau eines Verbrühschutzes angezeigt. Damit der Heizungs- oder Warmwasserspeicher optimal genutzt werden kann, solle man bei der Planung und Ausführung der PV-Anlage nicht «schmürzele», empfiehlt Roland Roth. So sollte der Wechselrichter oder Solarmanager für die PV-Anlage genügend Optionen bieten. Auf der Heizungsseite wiederum ist es wichtig, dass die Wärmepumpe das Label 'Smart Grid ready' besitzt.

 
 
 
 

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