Heizungssanierung richtig angehen

Bevor Offerten für die neue Heizung eingeholt werden, lohnt sich die Arbeit im stillen Kämmerlein. Denn wer sich eingehend mit seinen Bedürfnissen und den technischen Möglichkeiten auseinandersetzt, gelangt schneller ans Ziel.

 

Wer seine Heizung saniert, legt den ersten Fokus gerne auf dem Preis. Doch bevor es um die Kosten einer Sanierung geht, sollte man sich zuerst einmal mit den eigenen Bedürfnissen und mit den technischen Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Je nach Ausgangslage sind nämlich ganz unterschiedliche Sanierungsoptionen möglich. Denn «die» perfekte Heizung für alle Eigentümerschaften gibt es nicht – sondern nur die jeweils individuell richtige Heizungslösung.

 

Für wen saniere ich?

Die Auslegeordnung beginnt mit einer grundsätzlichen Frage: Wie lange nutzt man die Wohnung oder das Haus noch selber, und in wessen Hände soll es einmal übergehen? Wenn das Objekt in absehbarer Zeit verkauft werden soll, ist die eigene Investitionsbereitschaft vermutlich eher gering. Bleibt man hingegen noch 10, 15 oder mehr Jahre im Objekt oder soll es einmal an die Kinder weitergegeben werden, sieht es schon ganz anders aus. Ist die Frage nach der Nutzung und der zukünftigen Eigentümerschaft geklärt, empfiehlt sich ein Blick auf die Kostenseite. Die Investitionskosten für die neue Heizung sind meistens ein grosser Brocken, fallen aber nur einmalig an. Die Betriebskosten hingegen sind jährlich zu bezahlen. Sie umfassen den Energieträger und die Kosten für die Antriebsenergie (Strom), die Kosten für den Service, allfällige Inspektionen (Wärmepumpe: periodische Kältemittelkreis-Kontrolle, fossile Heizungen: Feuerungskontrolle)  und die Amortisation. Je höher die Investitionskosten für eine Heizung sind, desto tiefer sind in der Regel die Betriebskosten. Wer also eine einmalige hohe Investition und tiefe jährliche Kosten bevorzugt, wird in der Tendenz eine effiziente Lösung wie etwa eine Erdsonden-Wärmepumpe wählen. 

 
 

Unterschiedliche Wünsche

Sehr individuell ist auch der Wunsch nach Unabhängigkeit. Die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik ermöglicht eine sehr hohe Autonomie. Denn als Energieträger dient die kostenlose Umweltwärme, und den Strom erzeugt man, soweit möglich, gleich auf dem eigenen Dach. Gering ist die eigene Unabhängigkeit hingegen bei Öl- oder Gasheizungen. Denn fossile Energieträger werden zu 100 Prozent aus dem Ausland importiert und unterliegen starken, von niemandem zu erratenden Preisschwankungen. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang auch der Klimaschutz. Hybride Lösungen für den Heizungsersatz, also die Kombination von Öl oder Gas mit Solarthermie oder Photovoltaik, sind in den meisten Kantonen immer noch möglich. Die meisten Eigentümerschaften entscheiden sich jedoch lieber für eine Heizung mit 100 Prozent erneuerbarem Energieträger, als zwei verschiedene Systeme bezahlen und betreiben zu müssen.

Sind diese Fragen geklärt, müssen die technischen Rahmenbedingungen untersucht werden. «Nicht jeder Energieträger ist an jedem Standort verfügbar. Ein Fernwärmenetz am Wohnort gibt es oder nicht, für eine Erdsonde darf man bohren oder nicht», sagt Michael Metzner, Leiter Verkaufsinnendienst Region Mitte bei Elco. Um solche grundsätzlichen Fragen abzuklären, gibt es hilfreiche Websites (siehe Box). Die bauliche Situation in der eigenen Liegenschaft muss ebenfalls geprüft werden. Erdsonden benötigen einen geeigneten Bohrplatz – hoffentlich eher in der Garagenauffahrt als mitten im schönen Rasen. Aussen aufgestellte Luft/Wasser-Wärmepumpen dürfen eigene oder fremde Fenster nicht zu sehr beschallen. Und die innen aufgestellten Maschinen benötigen für das Ansaugen und Ausblasen der Luft geeignete Öffnungen oder Kanäle. Häufig müssen zusätzlich bauliche Anpassungen (Türverbreiterungen etc.) oder das Verstärken der Elektro-Hausinstallation ins Auge gefasst werden.

 

Entspannt planen

«Eine Heizungssanierung benötigt genügend Zeit. Nur wer alle wichtigen Punkte in Ruhe prüft, kann verlässliche Offerten erwarten. Genau hinzuschauen, lohnt sich darum immer. Sonst gibt es meistens böse Überraschungen wegen Zusatzaufwand und Mehrkosten», sagt Michael Metzner. Der Vorteil einer aufwendigen, aber eben auch sorgfältigen Planung ist hingegen eine gut auf das Gebäude und seine Bewohner abgestimmte Heizungsanlage. 

 

Projekt-Informationen

Auskunft Erdsonde:
Wer an eine Erdsonde denkt, sollte zuerst prüfen, ob eine Bohrung am Wohnort überhaupt erlaubt ist: www.kann-ich-bohren.ch

Auskunft Solarpotenzial:
Auskunft zum Solarpotenzial (Solarwärme und PV-Strom) des eigenen Dachs gibt es hier: www.sonnendach.ch

Fördergelder Übersicht:
Für jedes Sanierungsprojekt interessant ist die Übersicht der Fördergelder pro Gemeinde: www.energiefranken.ch

Gratis-Impulsberatung:
Landesweite Gratis-Impulsberatung für Heizsysteme mit erneuerbarem Energieträger: www.erneuerbarheizen.ch

 

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