Die häufigsten Fragen zur Heizungssanierung

Seit vielen Jahren unterstützt ELCO die Infoveranstaltungen zum Heizungsersatz, welche vom Schweizerischen Hauseigentümerverband durchgeführt werden. So auch diesen Frühling. Als Nachlese haben wir für Sie eine Auswahl der interessantesten Fragen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusammengestellt.

 

In unserem Einfamilienhaus ist eine Elektroheizung installiert. Wie lange ist diese noch erlaubt, und wann sollten wir den Heizungsersatz angehen?

Gemäss den MuKEn 2014 werden ortsfeste Elektroheizungen ab 2030 verboten. Ende April 2023 hat das Bundesgericht dieses Verbot gestützt. Idealerweise beschäftigen Sie sich schon jetzt mit der Ablösung Ihrer Anlage, damit Sie das Projekt in Ruhe vorbereiten können. Falls Sie eine wassergeführte Elektroheizung besitzen (Wärmeverteilung via Bodenheizung oder Radiatoren), benötigen Sie «nur» einen neuen Wärmeerzeuger. Dafür kommen beispielsweise eine Wärmepumpe, eine Pelletsheizung oder ein Fernwärme-Anschluss in Frage. Handelt es sich hingegen um eine Elektro-Direktheizung (Wärmeverteilung via Unterlagsboden), werden Sie zusätzlich eine wassergeführte Wärmeverteilung einbauen müssen. 

 

Unser Mehrfamilienhaus ist mit einer älteren Ölheizung ausgerüstet, die Leistung beträgt 100 kW. Benötigen wir beim Umstieg auf Wärmepumpen ebenfalls eine Anlage mit 100 kW?

Vermutlich reicht eine tiefere Leistung, denn Öl- und Gasheizungen wurden über Jahrzehnte grundsätzlich überdimensioniert. Beim heutigen Stand der Technik wird die Heizung nicht mehr auf Vorrat, sondern gemäss dem effektiven Wärmebedarf ausgelegt. Damit ist auch die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Sie für die neue Heizung eine geringere Leistung benötigen. Bei einer Sanierung wird der effektive Wärmebedarf berechnet und die Leistung passgenau ausgelegt. Ebenso wird Ihr Installateur alte, ineffiziente Umwälzpumpen ersetzen, wo nötig die Dämmung der Leitung verbessern und die Zirkulation des Heizwassers optimieren. All diese Massnahmen tragen dazu bei, dass Sie trotz der deutlich geringeren Leistung gleich viel Komfort geniessen können.

 

Wir besitzen ein Reihen-Einfamilienhaus, das wir für unsere Kinder fit machen wollen. Der Heizkeller befindet sich in der Mitte des Gebäudes. Wie würde die Luftführung für eine innen aufgestellte Wärmepumpe funktionieren, und wie gross müssten die Öffnungen in den Aussenmauern sein?

Luftkanäle für innen aufgestellte Wärmepumpen werden millimetergenau angefertigt. Um keinen Platz zu verschwenden und das Budget im Rahmen zu halten, sind möglichst kurze Kanäle empfehlenswert. Oft kann für die Ansaugung oder Ausblasung der Luft ein bestehender Licht- oder Kellerschacht genutzt werden. Allenfalls ist auch eine parallele Führung der beiden Kanäle möglich. Wichtig ist, dass der Mindestabstand zwischen Ansaug- und Ausblasöffnung eingehalten wird (ca. 150 Zentimeter). So laufen Sie auch nicht Gefahr, mit der Maschine die soeben ausgeblasene, kältere Luft erneut anzusaugen. Die Ansaug- oder Ausblasöffnung wird mit einem Wetterschutzgitter versehen. Dieses misst ungefähr 110 x 110 Zentimeter. 

 

Wir möchten für unser Gebäude unter anderem einen Fernwärme-Anschluss prüfen. Was ist das richtige Vorgehen, welche Vor- und Nachteile gibt es bei dieser Lösung?

Am besten nehmen Sie zuerst Kontakt zu Ihrem potenziellen Fernwärme-Anbieter auf. Erkundigen Sie sich nach dem aktuellen Ausbaustand, geplanten Erweiterungen und allfälligen Anschlussgebühren für Ihre Liegenschaft. Ebenso sollten Sie mögliche Fördergelder (Anbieter, Gemeinde) abklären. Fernwärme bietet zwei grosse Vorteile: Sie müssen sich nicht mehr um Ihre Heizung kümmern und benötigen im Keller nur noch sehr wenig Platz für die Fernwärme-Übergabestation. Nachteilig ist die starke Bindung an den Fernwärme-Anbieter, dessen Preispolitik und Energieträgerwahl Sie mittragen müssen. Falls Sie später doch wieder eine eigene Heizung betreiben möchten, ist der Aufwand für deren Wiedereinbau hoch. 

 

Wie funktioniert ein Wärmepumpenboiler? Und warum ist er so klein – müsste er nicht mindestens 400 Liter Volumen haben wie unser bestehender Speicher?

Ein Wärmepumpenboiler funktioniert mit einer Kleinstwärmepumpe. Diese erzeugt mit sehr geringem Stromverbrauch die notwendige Wärme aus der Umgebungsluft. Weil die Wärmepumpe und der Wasserspeicher (Boiler) in einem Gerät vereint sind, gibt es keine Übertragungsverluste. Dadurch arbeitet der Wärmepumpenboiler sehr effizient. Ein Gerät mit einem Volumen von 200 Litern reicht in der Regel für den Warmwasserbedarf von 3-4 Personen. Falls im Gebäude mehr Personen oder solche mit einer grossen Begeisterung für Vollbäder oder lange Duschen leben, bietet sich ein Volumen von 250 Litern an.  

 

Brauche ich für mein Sanierungsprojekt nur einen guten Installateur oder auch noch weitere Handwerker?

Ihr Installateur kümmert sich in jedem Fall um die Montage der Heizung an sich (Wärmeerzeuger, Speicher, Pumpen, Ventile etc.). In der Regel ist er auch für den Erhalt der notwendigen Bewilligungen besorgt und beantragt in Ihrem Auftrag die Fördergelder. Immer mehr Installateure übernehmen zudem die Funktion eines Generalunternehmers: Sie planen und koordinieren auch die Arbeiten der anderen Handwerker (Maurer/Baumeister, Plättlileger, Elektroinstallateur, Malerin etc.). Das entlastet Sie sehr stark, kostet jedoch einen gewissen Betrag. Achten Sie deshalb bei der Offerteinholung auf inbegriffene respektive nicht inbegriffene Arbeiten und sprechen Sie die potenziellen Installationspartner ungeniert auf diese Punkte an. 

 

Unser Ferienhaus liegt auf 1200 Metern und wird derzeit noch mit Öl beheizt. Eine Wärmepumpe möchten wir nicht, haben aber Pellets im Blick. Was gibt es dabei zu bedenken?

Mit Pellets sind Sie unabhängig und besitzen wie jetzt mit dem Öl Ihren eigenen Brennstoffvorrat. Die Wärme steht schnell zur Verfügung, und Sie können auch mit hohen Vorlauftemperaturen (d. h. alten Radiatoren) arbeiten. Bei modernen Pelletsheizungen gibt es keine Feinstaubprobleme mehr. Zu bedenken sind die Brennstofflieferungen (je nach Lage Ihres Ferienhauses eher teuer) und das Entsorgen der Asche. Nachteilig kann sich die Preispolitik der Anbieter auswirken: Für Pelletsheizungen gibt es keine alternativen Brennstoffe, Sie müssen auch starke Preissteigerungen hinnehmen. Diesen Frühling berichtete z. B. die SRF-Sendung «Espresso» über einen Aufschlag von 100 Prozent pro Tonne Pellets.

 
 

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